1778, sein Ziel war, die Nordwestpassage zu durchqueren, entdeckte James Cook Hawaii, wo er nur ein Jahr später im Gefecht mit Einheimischen seinen Tod fand. Vorher hat er die Welt zweimal komplett umrundet, sowohl ost- als auch westwärts.

Alexander von Humboldt kommt zwar bei weitem nicht auf die beeindruckende Zahl an Seemeilen wie Cook, geleitet von einem unbändigen Wissensdurst vereinte er mit seinen Forschungen und Aufzeichnungen während seiner Reisen durch Lateinamerika eine Vielzahl an Wissenschaften in beeindruckender Manier.


Christopher Simons und Torge Fischer sind weit davon entfernt, auf ihrer Reise auch nur annähernd so viel Bedeutung zu erlangen wie obig Genannte. Unsere Namen werden niemals mit James und Alexander in einem Atemzug genannt werden, geschweige denn mit Namen von anderen großen Reisenden wie Cristobal Colon oder Marco Polo. Klammert man jedoch die jeweilige Bedeutung für die Menschheitsgeschichte aus, und fokussiert auf das Reisen an sich, so ergeben sich gewisse Parallelen.


Die Fasziniation des Reisens liegt für mich in der Ungewissheit des Unbekannten. Jede Meile, die Kolumbus gen Westen segelte, war eine Unbekannte, die für die Mehrheit der damaligen Menschen in der Konsequenz den Tod unvermeidbar mit sich bringen musste. Jeder Tag unserer Reise birgt neues Terrain, wartet mit Herrausforderungen auf, deren wir uns wieder und wieder stellen müssen. Die Möglichkeiten zur Vorbereitung sind heutzutage dank Internet ein anderes, als es in damaligen Jahrhunderten waren, wo sich die großen Entdecker meist auf Vermutungen und unverifizierten Hypothesen stützten. Das Gefühl bleibt. Wer die Monotonie des Alltags verlässt, den erwartet die Unsicherheit des stetigen Wandels, sowie die Aufgabe, ständig seinen Tagesablauf dem Gegebenem und Vorgefundenem anzupassen. Kompromissbereitschaft, Hingabe und flexibles Denken werden meist belohnt, selbige bringen das Gemüt jedoch auch hin und wieder, hier und dort in Rage, Verzweiflung, Erschöpfung und Tristess.


"Mach´ nur einmal das, von dem andere sagen, dass du es nicht schaffst, und du wirst nie wieder auf deren Grenzen achten müssen." (James Cook)


Wir lernen immer wieder aus unseren Fehlern, vertrauen nicht jedem, der uns auf der Strasse anspricht, fragen lieber dreimal nach, holen uns unabhängige Meinungen ein, bezahlen erst, wenn wir die Ware erhalten haben und und und. Aus Fehlern lernen geht aber optimalerweise nur, wenn die äusseren Bedingungen gleich bleiben. In unserem modernen Nomadentum ergeben sich fortwährend vollkommen neue Situationen und Bedingungen. Bleibt als Grundregel lediglich: Schalte den Verstand niemals auf Stand-by!

"Überall geht ein früheres Ahnen dem späteren Wissen voraus." (Alexander von Humboldt)


Als James Cook vor gut 200 Jahren auf Hawaii sein Ende fand, war dies für ihn eher überraschend. Noch bei seinem letzten Besuch zeigten sich die Inselbewohner als einwandfreie Gastgeber. Sie luden ihn zwar nicht zu Bier oder Mai-Tais ein, er wurde lediglich als gottesähnliche Gestalt wahrgenommen. Bei seiner ungeplanten Rückkehr war sein Status plötzlich ein anderer, der Immigrationsbeamte hat anscheinend sein Visum nicht annerkannt, die Todesstrafe folgte. So schnell ändern sich die Umstände. Mittlerweile gibt es Bier auf Hawaii, und darüberhinaus habe ich von Leuten gehört, die durchaus mehr als einmal die Inselgruppe im Pazifik besucht haben, ohne ihr Leben zu lassen. Die Lehre bleibt jedoch für alle Reisenden auf Ewigkeit bestehen. Gehe niemals fest von etwas aus, habe keine vorgefertigten Erwartungen, auch wenn du meinst, zu wissen, wer oder was dich erwartet. Traue Allen und Niemandem.


“Große Gedanken brauchen nicht nur Flügel, sondern auch ein Fahrgestell zum Landen…” (Neil Armstrong)


Der letzte große Reisende war Neil Armstrong. Nach ihm hat kein Mensch mehr echtes Neuland betreten, beziehungsweise betreten können. Alles ist bereits entdeckt, vermessen, kartografiert und zu großen Teilen als Pauschalreise buchbar. Selbst Weltraumflüge sind für nen Apfel und zugegeben ziemlich vielen Eiern buchbar. Trotz dieser etwas deprimierenden Tatsache, warten noch unzählige Abenteuer auf uns, es gibt viel zu entdecken, nicht für die Menschheit, aber für uns, für die Erweiterung unseres persönichen Horizonts. Wenn unser Flieger am Dienstag, den 26. Juni nachmittags von Honolulu abhebt, dann ist am Horizont schon fast die Datumsgrenze “sichtbar”, und statt 12 Stunden hinter deutscher Zeit leben wir dann 12 Stunden vor deutscher Zeit, kommen am Mittwoch Nachmittag in Tokio an, müssen aber bis zum Donnerstag warten, um das Fussballspiel zu schauen, was am Mittwoch in Deutschland läuft. Damit einem dabei nicht schwindelig wird, gibt es kurz vor Abreise noch schnell einen Mai-Tai!


//Torge