Diese Stadt, die mich ein weiteres Mal mit ihrem Dreck, ihrem Chaos, ihrem Lärm und ihrer stickigen Hitze aufs allerherzlichste Willkommen heißt. Mir fällt es schwer meine Zuneigung nachzuvollziehen. Sucht man nach der perfekten Stadt, sind die Attribute Bangkoks sicherlich nicht Kriterien für Höchstwerte. Man kommt schwer voran im dichten Verkehr. Man kommt schwer zur Ruhe, im geschäftigen Treiben. Man hat viel Mühe, schöne Stellen in dieser verbauten Metropole zu entdecken.


Schlendere ich mit offenem Herzen durch die Straßen der Stadt, höre ich nicht auf das Hupen der Taxifahrer und rieche ich nicht den aufsteigenden Gestank der unter Betonbrücken gestapelten Mülltüten, dann fühle ich, dass ich mich hier dennoch wohl fühle. Surreal, aufregend und herzlich ist Bangkok. Wuchtig, imposant und vielfältig! Ich habe nie den Eindruck, schon alle Seiten der thailändischen Hauptstadt zu kennen, ein Gefühl, welches ich an vielen anderen Orten relativ schnell habe. Hier macht es Spaß, hinter die nächste Ecke zu schauen, man weiß nie, was man entdeckt, wer einem ein Lächeln schenkt, oder welche abgrundtief hässliche Bauruine einen überlegen lässt, die Kamera zu zücken.


Ich lasse mich durchkneten, verwöhne meinen Gaumen, und komme erst einmal an. Gute zwei Monate werde ich unterwegs sein, bevor ich hier wieder in den Flieger steige. Bangkok ist mehr als nur ein Startpunkt meiner Reise, aber mehr Zeit werde ich mir hier erst am Ende der Tour gönnen. Morgen geht es nach Chiang Mai, im hohen Norden des Landes.