Da sowohl Patricia als auch Eduardo kürzlich ihre Autos verkauft hatten, hatte sich Patricia kurzum einen Mietwagen organisiert, um mit uns einen Tagesausflug nach Paracas und Ica zu machen. Um 4 Uhr morgens holte sie uns aus den Betten und wenig später bretterten wir über die Panamericana, die einzige Autobahn Limas gen Süden, bis uns nach einer Fahrtstunde ein Polizist stoppte und uns darauf hinwies, dass ein Vorderlicht nicht funktionieren würde. In Gedanken rechneten wir schon durch, wie hoch wohl das Bestechungsgeld ausfallen würde, welches wir aufbringen müssten, um weiterzukommen. Aber nach ein wenig Small Talk und der Antwort auf Patricias Frage, wo man in der Nähe am besten frühstücken könne, verabschiedete uns der Polizist freundlichst und Patricia wusste nun auch, wie man den Schalter von Park- auf Abblendlicht umlegt.


Bis auf die Erkenntnis, dass unser Kia SUV auch durch fußballgroße Steine nicht zu Schaden kommt, gab es auf den Weg bis nach Paracas keine besonderen Vorkommnisse. In Paracas selbst wurden wir von einem äußerst aggressiven Fischer genötigt, doch bei ihm schnellstmöglich Tickets für die Bootstour zu den Islas Ballestas zu kaufen, da das Boot in wenigen Minuten ablegen würden. Wir ließen uns aber nicht aus der Ruhe bringen und kauften uns zunächst ein paar Frühstückssnacks. Wenig später stellte sich heraus, dass der Verkäufer Recht hatte und um 9 Uhr wirklich nur ein Boot ablegte. Aber bei drei gut zahlenden Touristen wartet ein Kapitän auch mal 5 Minuten länger und wir wurden selbstverständlich mitgenommen. Tja, was gibt es zu den Inseln zu sagen….es stinkt dort bestialisch, es gibt keinerlei Vegetation, dort hausen Hunderte von Seelöwen, Pinguinen und Pelikanen. Alle 8 Jahre kommt eine Delegation von Arbeitern, um die Volgelscheiße von der Insel zu kratzen, und diese dann gewinnbringend zu verkaufen. Für drei Monate Scheiße sammeln bekommt man 1200 Soles, also ca. 350 Euro.


Das Highlight des Tages sollte aber das Sandboarding in den Dünen von Ica werden. Für einen fairen Preis heizten wir etwas mehr als eine Stunde mit einem Sandbuggy durch den heißen Wüstensand und durften hier und da aussteigen, um uns mit einem Sandboard die Hänge hinunterzustürzen. Der Fun Factor war enorm und wir denken, die Bilder zeigen dies auch deutlich. Anschließend entspannten wir uns in der Oase von Huacachina und ließen es uns bei Ceviche und Schokoladenpfannkuchen gut gehen.


Auf der Rückfahrt merkte Chris, dass er sich auf dem Boot einen üblen Sonnenstich eingefangen hatte. Er bekam Fieber, Schüttelfrost und gewaltige Kopfschmerzen – das üblich Programm eben. An den folgenden Tagen sollte sich noch herausstellen, dass wir uns auch starke Sonnenbrände im Gesicht zugezogen hatten, obwohl es während der Bootstour sehr bewölkt und auch nicht übermäßig heiß war. Ein schönes Sonnenbrand-Foto werdet ihr im folgenden Bericht sehen können.


//Chris