Rechtzeitig zum Champions League Finale hier eine Halbzeitanalyse unserer Reise:

Der FC Happy L’Attitudes besticht in der ersten Hälfte vor allem durch seine enorme Anzahl an Buskilometern. Bis zum Pausenpfiff in Colima wurden rekordverdächtige 19.622 Kilometer in Bussen verschiedenster Klassen zurückgelegt. Feinste Busse mit Liegesesseln, Fernseher, Internet und Verpflegung wurden ebenso genutzt, wie ausrangierte amerikanische Schulbusse ohne Beinfreiheit, in denen sich Gerüche, Menschen, Tiere und Dreck auf engstem Raum vereinten. Hier kann dem ein oder anderen Gegner schonmal schwindelig werden. Chris und Torge haben diese Strecke sehr souverän abgefahren, egal ob auf Schotterpisten ohne Leitplanken oder verlassenen Autobahnen durch die argentinische Pampa.


Weiterhin konnte der FCHA durch seine Variabilität im Reiseaufbau überzeugen. Zu den oben genannten Buskilometern kommen weitere eingesetzte Verkehrsmittel wie Taxis, Colectivos, Fähren und Lanchas, Züge, Fahrrad und die eigenen Füsse. Es galt, immer die geeignete und kostengünstigste Art der Fortbewegung auszuwählen, sich nicht von scheinheiligen Verkäufern ablenken zu lassen, und somit einigermassen sicher, mal schnell und mal langsam, aber immer mit Gepäck am Ziel anzukommen. Insbesondere ist auch die Laufleistung der Spieler zu erwähnen. Auf Gipfel, durch Flüsse und Täler, über Brücken, entlang von Felswänden und Seen stapften Chris und Torge vor allem in Patagonien so einigen Pfad ab, um sich besondere Eindrücke zu sichern. Beim Aufbauen des Zelts machte ihnen keiner etwas vor, technisch brilliant. Sie erlaubten sich wenige Fehler und bestachen durch hohe Genauigkeit.


Dies alles wäre nicht möglich ohne den ausgewogenen Teamgeist in der Mannschaft. Man sieht, dass sich die Spieler im Laufe des Spiels immer besser, geradezu blind verstehen, sie wissen wie der andere tickt, und lassen wenig anbrennen. Dies ist die Basis für viele geniale Spielzüge, bei denen teilweise auch Einwechselspieler ins Spiel mit einbezogen wurden. Immer wieder wurde der Spielaufbau nicht nur durch Doppelpässe zwischen Chris und Torge aufgezogen, sondern durch Kurzpassspiel mit eingewechselten Reisenden, die sozusagen aus dem Nichts kamen, bereichert. Während einige dieser Spieler nur durch einzelne gelungene Aktionen auf sich aufmerksam machen konnten und danach untertauchten, zeigten andere ihr Potential mit Durchhaltevermögen, Laufbereitschaft und Bissigkeit. Der FCHA hat durch diese Spieler eindeutig internationale Spitzenklasse erlangt.


Leider blieb auch der FC Happy L’Attitudes nicht ganz vom Verletzungspech verschont. Gerade Chris musste ein paar Mal zum Spielfeldrand, um behandelt zu werden, nach einer heftigen Blutgrätsche eines kolumbianischen Gegenspielers (Das Hard Rock Cafe, Cartagena) sah es kurzzeitig sogar fast nach einer notwendigen Auswechselung aus. Zum Glück konnte Chris nach kurzer Pause wieder einsteigen und hat sich gleich gegen Panama wieder ins Zeug gelegt. Aber auch Torge musste hier und da einstecken in diesem teils recht körperbetonten Spiel.


Direkt nach Abpfiff zur Halbzeitpause (Ohne Nachspielzeit, pünktlich am 11.5.2012) wurde der gelungene Auftritt bis hierher ausgelassen mit einigen Fans gefeiert. Bis Colima hat die Mannschaft es geschafft, im BARE fanden die Feierlichkeiten statt, Bere und Eder haben für ein angenehmes und heiteres Rahmenprogramm gesorgt.


Mit Freude blicken wir auf die zweite Halbzeit. Der Trainer hat schon zwei Einwechselungen bekannt gegeben, ab der 47. Minute werden Filiz und Miriam das Team für 3 Wochen verstärken und dabei sicherlich durch ihre elegante und spritzige Spielweise belebend agieren. Aber auch die Gegenseite schaut nicht nur zu, aus der Kabine kommen aufs Spielfeld gelaufen, in folgender Reihenfolge: Mexiko, Kalifornien, Hawaii, Tokio, Thailand, Malaysia, Singapur, Indonesien, Hong Kong und Neuseeland. Der Schiedsrichter pfeift wieder an, die zweite Hälfte kann beginnen. Drückt die Daumen für ein spannendes und unterhaltsames Spiel!


//Torge